Rund 130 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer fanden sich am 11. Jänner 2023 in der FH Linz ein, um von Andre Wolf, Pressesprecher von MIMIKAMA, mehr darüber zu erfahren, welche Fakes, Verschwörungstheorien und Trollereien sich im Internet so tummeln und wie man sie erkennen kann. Denn jede hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten!

Chemtrails, die Frage nach der Existenz von Bielefeld (der Heimat des Vortragenden), der 5G-Chip in der Covidimpfung … viele Verschwörungstheorien und Fakes sind schnell erkenn- und noch viel schneller wiederlegbar. Zumal viele davon auf jahrhundertealten Topoi fußen. Schwieriger wird es, die beigefügten Texte viraler Videos auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Genau aber mit solchen scheinbaren Kleinigkeiten wie einem aus dem Kontext genommenen Foto, einem Video aus einer ganz anderen Stadt, oder einem per Photoshop veränderten Bild wird Stimmung in den sozialen Medien gemacht und mit „echtem“ Bildmaterial ein angeblicher Fakt vorgegaukelt. Die Schnelllebigkeit der sozialen Medien verleitet zudem zum schnellen Drüberscrollen und nicht weiter Hinterfragen.

Anhand einer Vielzahl anschaulicher Beispiele brachte uns Andre Wolf auf humorige Art und Weise näher, wann ein genauerer Blick auf einen digitalen Inhalt notwendig ist und warum „zuerst denken, dann klicken“ im Informationszeitalter wichtiger ist denn je. Und auch in Zukunft immer essentieller werden wird, wenn Deepfakes, Chaptbots und KIs weitere Herausforderungen für die Internetrecherche darstellen werden.

Um weiter gegen Fakes im Internet anzugehen, konnte der Erlös des Abends – immerhin 3000 Euro – dem Verein MIMIKAMA von den Veranstaltern übergeben werden.

Beim gemeinsamen Netzwerken im Anschluss an Andre Wolfs Vortrag herrschte nicht nur rege Nachfrage nach den Partybrezen, sondern erfreulicherweise auch am Büchertisch nach Wolfs neuem Buch „Angriff auf die Demokratie. Wie Rechtsextremisten die sozialen Medien unterwandern.“

Fakt: Das Thema wurde so heiß diskutiert, dass erst ein nachtwächterlicher Zapfenstreich die letzten Gäste zum Nachhausegehen animieren konnte.